Ich Frau, du Mann beide eins und doch verschieden

Am Wochenende durfte ich an einer Hochzeit teilnehmen, was für mich eine unendlich reiche Erfahrung war. Hochzeiten, sowie Beerdigungen werden hier in Kenia ausgiebig gefeiert. Das ganze Dorf, Familie und Freude sind alle auf den Füßen, um den Menschen einen besonderen Tag zu schenken und ihnen dadurch ich Wertschätzung entgegen zu bringen.
Sowie auch in Deutschland unter Christen, beginnt die Messe hier in der Kirche. Allerdings nach afrikanischer Zeit nicht pünktlich um zehn, sonder um 12 Uhr. Nachdem sich Braut und Bräutigam ihr Versprechen gegeben haben, beten jeweils die Braut- und Bräutigameltern für das Paar, sowie enge Freunde.
Die Feier fand anschließend unter freiem Himmel statt, welches mir sehr gut gefiel. Man nutz hier die vorhandenen Ressourcen der Natur, die Gott uns geschenkt hat. Durch diese Einfachheit liegt der Fokus nicht auf dem Essen, der Selbstdarstellung des Brautpaars oder Unterhaltung. Außerdem geht es nicht darum durch tolle Bilder und die beste Lokation mit leckerem Essen zu glänzen, sondern dem Brautpaar segensreiche Worte mit auf den Weg in eine erfolgreiche Ehe zu geben. 
Dabei geben die Eltern des Brautpaares, sowie verheirateten Freuden, die dem Paar einige Ehetipps  aus Bibel und eigener Erfahrung mit an die Hand. Dies hat mich wirklich sehr berührt. Bereits vor der Hochzeit trifft sich der Bräutigam, sowie die Braut mit bereits verheirateten Frauen und Männern, welche einen auf die Zeit der Ehe durch Ratschläge und praktische Tipps vorbereiten. Anders als bei uns in Deutschland, habe ich das Gefühl, dass das Thema Ehe hier viel ernster genommen wird und sich Mann und Frau ihrer Rolle bewusst sind. 

Bevor sich Mann und Frau müssen sie sich zunächst ihr eigenen Identität bewusst sein. Dies bedeutet zu wissen, wer man selbst ist, welchem Wert man hat, welche Träume, Visionen und Wert Gott einem ins Herz gelegt hat. Nur dann kann eine Ehe entstehen, die von gegenseitigem Respekt und ausbalancierter Liebe zu sich selbst und dem anderen geprägt ist. 
Nach der Bibel sind Mann und Frau als Ebbenbild Gottes geschaffen worden mit unterschiedlichen Funktion, die sich gegenseitig ergänzen. 
Als Frau bedeutet dies zu erkennen, das wir von Gott als "Unterstützerin" für den Mann geschaffen sind. 
Gott, der Herr, dachte: "Es ist nicht gut, dass der Mensch so allein ist. Ich will ein Wesen schaffen, das ihm hilft und das zu ihm passt." 1.Moses 2;15
So müssen wir als Frauen dieses auch in der Ehe umsetzten, dass heißt aber nicht, dass wir nur zum Putzen und Babysitten geschaffen sind. Nein, im Gegenteil damit ist gemeint, dass wir als Frauen die Vision unserer Männer mit unseren Gaben und Fähigkeiten, die Gott uns geschenkt hat mit unterstützen. Als Frauen haben wir die Eigenschaft von Sanftmut, Mitgefühl, Demut und  Fürsorge erhalten. Der Mann hingegen steht für Beschützertum, Autorität und Stärke. Damit ergänzen sich Frau und Mann in ihren Eigenschaften. Wenn beide erkannt haben, dass sie für einander in ihren Eigenschaften geschaffen sind und ihre Vision von Gott als Paar gefunden haben, dann kann dies zu einer harmonische und ausbalancierte Ehe führen. 
Das ist mir hier ganz besonders bei meinen Gasteltern aufgefallen. Als Frau liebt meine Gastmama ihren Mann zu bekochen und ihn mit allem zu umsorgen, wie Wäsche waschen, Hausputz, Kinderversorgung und der Organisation der Finanzen. Dabei lässt James ihr alle Freiheiten der Welt.

Die Bibel sagt uns aber auch, dass wir als Frauen uns den Männern unterordenen sollen. Epheser 5; 21-24. Das nicht im negativen Sinn gemeint, sondern der Mann hat die Funktion des Oberhauptes in  der Familie und die Aufgabe seine Frau zu lieben und sie nicht zu kraenken. Kolosser 3:19

Mein Gastpapa hingegen ist für die Aufgaben, die viel Kraft und technisches Verständnis benötigen, wie Feuerholz, Schlachten und Auto fahren zuständig. Außerdem steht er für seine Familie ein  vertritt sie in allen Dingen. Dabei besprechen sie immer gemeinsam ihr Vorgehn und entscheiden nichts alleine ohne den anderen. Auch in Sachen Kindererziehung sind sie sich eins und unterstützen einander. Außerdem ist mir aufgefallen, dass das gemeinsam Gebet für und miteinander eine starkes Fundament bildet  und eine tiefe Beziehung zueinander aufbaut. 

Gott hat die Ehe zur Fortpflanzung geschaffen und das der Menschen in Beziehung leben kann. Doch dabei sollten wir aufpassen, dass wir die Ehe nicht zu einem Ziel machen, durch welches wir glauben, die Erfüllung des Lebens zu finden. Gott schenkt auch Singles einen Lebensauftrag, durch den sie Glück und Erfüllung erfahren.  Den auch Singelsein ist eine geschenkte Gabe von Gott. 





Kommentare

  1. Vielen Dank, dass du diese Eindrücke mit uns teilst! Von dieser Sichtweise der Kenianer auf die Ehe kann ich wirklich noch vieles lernen. Gerade in der heutigen Zeit, in der man anscheinend sein kann was man will und es keine weiblichen oder männlichen Charakterzüge und Rollen gibt ist es so wichtig sich daran zu erinnern, dass unser Schöpfer sich schon etwas dabei gedacht hat, als er Mann und Frau schuf! Wir haben den selben Wert, aber eben unterschiedliche Rollen und Aufgaben.
    "Ihr Männer, liebt eure Frauen, gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat,"
    Epheser 5:25. Dies hat nichts mit Unterdrückung zu tun sondern mit reiner Liebe!
    Sei gesegnet meine Liebe.
    Deine Nadine

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