Das Abenteuer beginnt!

Alles begann vor gut einem Jahr, als ich mich für ein Auslandspraktikum beworben hatte. Nach einem unglaublich, offenem, ehrlichem und herzlichem Bewerbungsgespräch bei Chancement (Hilfe für Brüder),  stand nach zwei Wochen fest, dass ich eine Organisation gefunden hatte, mit der ich mich sehr gut identifizieren konnte.
Nun stellte sich die Frage, in welches Land ich für mein Praktikum gehen sollte. Ich hatte keine Ahnung, außer das ich gerne in ein Land wollte, das nicht von unserer westlichen Kultur und Wohlstand geprägt ist. Mir lag es zudem auf dem Herzen, dort hinzugehen, wo Gott mich haben möchte.

Einfacher gesagt als getan. Gottes Stimme in dem Gewirr von Menschen und der Welt zu hören, kann manchmal ganz schön anstrengend sein. Also betete ich darüber und bat Gott um ein Zeichen, ob es Kenia oder Indien werden sollte. An dem Wochenende, kurz bevor ich meine Entscheidung weitergeben musste, besuchte mich mein Dady. Wir verbrachten den Tag über damit, die mächtige Benediktenwand zu erkunden und ließen den Abend auf einem Afrikafestival ausklingen. Es war klein, aber fein, lecker und afrikanisch, fröhlich, bunt. Ein paar kleine Stände boten Leckereien aus wenigen Ländern Afrikas an. Und ihr werdet es nicht glauben, auch Kenia war vertreten. So interpretierte ich dies als Zeichen und entschloss mich für das Abenteuer Kenia.
Doch ganz so einfach erwies sich diese Entscheidung doch nicht.
Eine Tugend, die mich Gott in Vorbereitung auf Kenia, sowie auf mein ganzes Leben bezogen lehren wollte, ist mehr GEDULD und VERTRAUEN zu haben.
Der Prozess der Entscheidung, ob es Kenia werden sollte, zog sich bis kurz vor Weihnachten. So zusagen, blieben mir noch ganze zwei Monate, mit Vorbereitung auf Kenia und Prüfungen. Dabei musst du wissen, dass ich normalerweise alles schon am liebsten ein Jahr im voraus geplant hätte. Doch auf lange Sicht gesehen wird man damit im Leben nicht erfüllter, sondern ist weniger offen für die spontane Versüßungen des Lebens und vergeudet dadurch sein Benzin, wenn man mit den Gedanken schon wieder auf 180 km/h  ist, anstatt mit gemütlichen 50 km/h Stunde das Leben zu genießen. Das wollte Gott nun auch mir beibringen und so lehrte er mich in Geduld und Vertrauen, obwohl zwischenzeitlich das Projekt Kenia vor dem Ende stand.
Doch wenn Gott einmal seine Zusage gibt, dann hält er auch daran fest, dass durfte ich lernen und fahre nun mit 100 km/h weniger, etwas gemütlicher, entspannter und mit mehr Freude durchs Leben.
Dies zahlt sich aus, denn bei langsamer Geschwindigkeit lässt sich im Leben viel mehr entdecken :).

Und nun darf ich/ihr gespannt sein, wie es weiter geht...

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