Arm im Materiellen, doch reich an geistiger Stärke!

Seit gut einer Woche dürfen wir 30 wundervolle Mädchen bei uns beherbergen, die in den Ferien nicht nach Hause können, da sie dort der Gefahr von Gewalt, Beschneidung, Kinderheirat und Armut ausgesetzt sind. Somit wird es hier an diesem idyllischen Ort in mitten purer Natur, umgeben von Vögel und Zebras, etwas lauter und fröhlicher zugehen.














Einige der Mädchen haben mit mir bereits ihre Geschichte geteilt, die mich sehr berührt hat. Aus dem Mund dieser Mädchen zu erfahren, was sie an ihrem Körper durch ihre eigene Eltern miterleben mussten, hat mein Herz zu tiefst berührt. Nicht nur Armut, Unterdrückung und kein Reicht auf Bildung, sondern auch körperliche und seelische Gewalt durch ihr eigenen Eltern lässt die Mädchen aufstehen. Manche dieser Mädchen haben stark traumatisierende Ereignisse durch Beschneidung und Kinderheirat erlebt und tragen sichtbare Wundern mit sich, die sie immer wieder daran erinnern. Ihr Mut und ihr Kämpfergeist berühren mich wirklich sehr. Ein paar der Mädchen haben eine sehr harte Flucht hinter sich und sind dabei für ihre Rechte um ihr Leben gelaufen.

Nicht nur diese Einstellung beeindruckt mich, auch ihr Wille zu Vergebung dieser Menschen, die ihnen Unrecht angetan haben. Jeden Abend beten sie in einer Andacht, dass ihnen Gott ein Herz der Vergebung schenkt.
Die Geschichte eines Mädchen, die von ihrer Mutter geschlagen worden ist und sogar starke Verbrennungen erleiden musste,  als ihre Mutter sie beschneiden wollte, hat bei mir Gänsehaut ausgelöst. Doch noch viel mehr berührte mich ihre Aussage: "Ich habe ihr für diese Verletzungen vergeben, die sie mir angetan hat , aber das konnte ich nur durch Gott, der auch mir Vergebung schenkt." Das von einem 14-jährigen Mädchen zu hören hat mich zum Nachdenken gebracht. Wie schwer fällt es mir manchmal einer Person zu vergeben, die mich vielleicht nur verbal verletzt hat? Doch diese Mädchen haben teilweise weitaus Schlimmeres erlebt, was ihnen manchmal sogar fast ihr Leben kostete und dennoch sind sie bereit zur Vergebung. 
Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben.
Matthäus 6;14
Oster: Und so vergibt auch er uns.

Der verspätete Osterhase ist eingetroffen














Die Menschen hier in Kenia besitzen weniger an materiellem Gut als wir und haben es oft nicht leicht, doch zeigen sie für mich eine größere geistige Stärke. Sie leben bewusst und wissen was im Leben zählt und wichtig ist, wobei wir in Deutschland unsere Werte verloren haben und dadurch weniger erfüllt sind. Unser Leben ist oft von den falschen Dingen geprägt, die uns jede Freude und Zufriedenheit rauben. Werte wie Liebe, Vergebung, Hoffnung, Freude und Mitgefühl gehen in unserer kapitalistisch orientierten Welt oft verloren. Doch genau diese Werte machen unser Leben so lebenswert und bedeutend.

Denk doch mal darüber nach, wie es bei dir um das Thema Vergebung steht. Wo solltest du das Kriegsbeil endlich begraben und stattdessen deine Arme für dich selbst oder deinen Gegenüber öffnen und ihm sagen, wie sehr du ihn liebst?

Diese vier Schritte haben wir gemeinsam mit den Mädels in einer Andacht erarbeitet, vielleicht helfen sie auch dir ein wenig auf dem Weg der Vergebung:


1. Reflektiere immer wieder dein Tun!

2. Gib Fehler zu, die du begangen hast, denn keiner von uns ist perfekt!
3. Zeige Reue und geh damit zu Jesus, er wird dir Vergebung schenken und es dir ermöglich auch anderen zu vergeben.
4. Und nun mach dich auf den Weg der Veränderung! Gott wird dir die nötige Kraft dafür schenken. 



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