Achterbahnfahrt zwischen Leben und Tod

In den letzten Woche bin ich dem Tod häufig begegnet. Es ist anders wie in Deutschland, wo der Tod aus dem alltäglichen Leben verschwindet. Doch er gehört nun mal zum Leben dazu und wir können davor nicht weglaufen. Dadurch, dass wir versuchen den Tod aus unserem Leben zu verbannen und ihn soweit wie möglich von uns wegschieben, leben wir oft unser Leben nur so dahin als gäbe es kein Ende. Anstatt Dinge in die Hand zu nehmen, aus seinem Leben etwas zu machen, sich Ziele zu setzten dafür zu kämpfen, Dinge nicht aufzuschieben, sondern sie umzusetzen, versuchen wir unser Leben krampfhaft zu verlängern in der Hoffnung irgendwann dafür Zeit zu finden. Doch diese Zeit wird nicht kommen, sie ist bereits da und wir sollten jeden Moment, der uns von Gott geschenkt wird sinnvoll ausschöpfen und genießen und nicht mit sinnlosen Dingen füllen.
So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, und kauft die Zeit aus, denn die Tage sind böse. Epheser 5;15-16
Hier in Kenia ist der Tod ein ständiger Begleiter. Man hört täglich Nachrichten über Todesopfer oder  wird selbst Augenzeuge von Menschen, die ihr Leben verlieren. Vor allem im Straßenverkehr passieren häufig Unfälle, die zum Tod führen, da die Straßen und die Autos nicht sicher genug sind. Zudem haben die Kenianer einen ziemlich verrückten Fahrstil, der aus links/rechts Überholen, Querfeld einfahren, ohne Licht und Parken auf der Straße besteht. 
Die schmale, holprige Straße wird hier nicht nur von Autos, LKWs und Motorrädern befahren, sondern man muss sich auch vor Fahrradfahrer, Fußgänger, Verkäufer, sowie Ziegen, Kühe und Hunde in acht nehmen. Da kannst du dir sicherlich vorstellen, wie verrückt das zugeht und man dabei leicht mal übersehen wird. Hinzu kommt, dass die Straßen oft in einem sehr schlechten Zustand sind  matschig, erdig und mit Schlaglöchern übersät, beidem sich ein Fahrt wie Achterbahnfahren anfühlt. Wo wir in Deutschland mit dicken Landrovern über gepflasterte Straßen düsen, müssen hier die einfach, klapprigen und spärlich ausgestattete PKWs herhalten.
Da bleibt es nicht aus, dass es häufig zu schweren Verkehrsunfällen kommt und Hilfskräfte bei einem Unfall oft sehr viel Zeit benötigen, bis sie vor Ort sind, da die Infrastruktur nicht so ausgebaut ist wie bei uns in Deutschland. Es ist alltäglich, dass Menschen  hier im Straßenverkehr ihr Leben lassen.
Oft habe ich das Gefühl, dass ich nur ein Katzensprung von Gottes Hand entfernt bin. Und so bitten und danken wir Gott vor und nach jeder Autofahrt für seine Bewahrung, die ich hier wirklich täglich spüren kann. 

Außerdem machen die schweren Regenfälle, die das Land momentan durchstreifen den Menschen hier sehr zu schaffen. Obwohl sie nun seid drei Jahren sehnsüchtig auf Regen warten, verträgt das Land diese Massen an Regen nicht. Es kommt zu vielen Überflutungen und viele der Menschen, die so oder so nur wenig Dinge zum Leben haben, verlieren das Letzte was sie noch besitzen.













Auch die Folgen des Klimawandels sind hier deutlich spürbar. Vor allem dadurch, weil die Menschen nicht  die technischen Möglichkeiten besitzen, um sich ausreichend zu schützen.
Eine Straße, die durch das Rift Valley führt und eine wichtige Verkehrsader hier im Land ist, wurde durch die Regenmassen und einem aktiven Vulkan aufgerissen. Das Gebiet ist ständig von solchen Katastrophen betroffen, bei denen Menschen ihr Leben verlieren. Auch ich bin vor einigen Tagen diese Straße gefahren und so hat mich diese Nachricht sehr getroffen. Das Leben ist hier täglich eine Achterbahnfahrt zwischen Leben und Tod, ob im Straßenverkehr, durch Naturkatastrophen, durch Hunger, Kriminalität oder fehlende medizinische Versorgung.










Hier wird  mir bewusst, wie kurz mein Leben ist und wie vergänglich ich doch bin. Wie begrenzt mein Leben ist, dass mir Gott geschenkt hat. Ein Nichts ist es in seinen Augen! Jeder Mensch, selbst der stärkste, ist nur ein Hauch, der vergeht -  schnell wie ein Schatten verschwindet er. Sein Tun und Treiben ist viel Lärm um nichts! Er häuft sich Reichtümer an und weiß nicht, was einmal daraus wird. Psalm 39; 5-7
Nimm dein Leben in die Hand und genieße jeden Moment, der dir von Gott geschenkt wird! Mach die Dinge, die er dir aufs Herz gelegt hat und schiebe sie nicht auf! Er schenkt dir Mut, Bewahrung und Gelingen, wenn du seinen Ruf folgst. Das Leben ist viel zu kurz und wertvoll dafür, als das du nur so ohne Gottes großartige Bestimmung für Dich einfach dahin tröpfelst!

Kommentare

  1. Die folgenden beiden Texte habe ich in meinem Kalender gestern gefunden und ich meine,
    sie passen zu Deinen letzten Gedanken und Bildern:
    Was für einen Geschmack gewinnt das Leben, wenn man sich von der Liebe Gottes durchströmen lässt!
    (Papst Franziskus)

    Lehre uns den rechten Umgang mit allem,
    was du uns anvertraust.
    Falle uns in den Arm,
    wo wir deine guten Ordnungen zerstören,
    und hilf uns ,deine Schöpfung zu bewahren.
    (Hildegard von Bingen)

    Hallo ,liebe Rebekka!
    Bei diesem Bericht stehn Muttern ja alle Haare zu Berge!
    Ich hoffe bloß, das ein ganzes Heer von Schutzengeln mit Euch unterwegs ist.
    Dann pass` mal gut auf Dich auf - im Straßenverkehr!!!...und auch sonst und lass Dich nicht
    von einer Herde Ziegen überrennen (kann schnell gehen bei Deiner Übergröße-
    lach`mal bitte!) .
    Es lieben und grüßen Dich
    Mum, Dad und Thomi.

    Auch das folgende Segensgebet fand sich gestern in meinem Kalender und ich denke,
    es sollte Dich weiterhin begleiten:
    Es segne dich der Vater,
    der dich ins Leben gerufen hat.
    Es segne dich der Sohn,
    der dich mit seinem Erbarmen trägt:
    Es segne dich der Heilige Geist,
    der dich tröstet und lebendig hält.

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